Exkursion - Auf den Spuren der Sinti und Roma

Knapp zwei Dutzend Mitglieder des Clubs machten sich am Sonntag, dem 3. November, auf den Weg zum Platanenweg in Bonn-Beuel.

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Unter der fachlichen Leitung des Historikers Rainer Selmann wurde der kommunale Friedhof in Beuel besucht. Schwerpunkt der Führung waren die imposanten Grabmäler der dort beigesetzten Sinti und Roma. Nach einer ersten allgemeinen Einführung näherten wir uns der unterschiedlichen Geschichte dieser Gruppierung, ihren opulenten Grabstätten und der Bestattungskultur des Minderheitenvolks.

Größtenteils sind diese Grabanlagen – es handelt sich eher um „Erinnerungstempel“ in Form von Mausoleen und Gruften – aus poliertem indischem Granit gefertigt und reich verziert. Kunstvolle Steinmetzarbeiten, darunter häufig auch Ganzkörperporträts der Bestatteten, sorgen für eine außergewöhnliche Opulenz in Schwarz-Gold.

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Höhepunkt der Führung war sicherlich die letzte Ruhestätte des Roma-Königs Ferko Czori, der 1997 unter Beisein von über 1000 Gästen bestattet wurde. Sie ist die größte Grabanlage dieser Art in Beuel. Auf einer umzäunten Fläche von gut 100 Quadratmetern steht das Mausoleum von Czori. Die überdachte Gruft trägt eine gewaltige, teilweise vergoldete Krone aus schwarzem Granit. Ein Porträt zeigt den Clan-Chef mit breitkrempigem Hut und Mantel. Mit Hut und Stock ist er auch in weißem Marmor verewigt.

Ein Besuch dieses Friedhofs ist ein besonderes Erlebnis und wird jeder Bonn-Besucherin und jedem Bonn-Besucher unbedingt empfohlen.

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Bei einem anschließenden gemütlichen „Hock“ im Beueler Bahnhöfchen konnte das Gesehene nochmals ausgiebig diskutiert werden. Aber auch das anstehende Winterprogramm des Skiclubs, mit seinen vielfältigen Aktivitäten, wurde ausgiebig besprochen und Pläne für die nächste Saison ausgetauscht.